Wie kein anderer Sport vermag Fußball Menschen jeglicher Herkunft miteinander zu verbinden und weltweit Begeisterung und Emotionen auszulösen. Die Ausstellung „Ballkunst“ in der Galerie im Elysée widmet sich diesem Phänomen und dem sportlichen Wettstreit auf malerische Weise: Eine ganze Mannschaft aus elf Künstlerinnen und Künstlern hat sich von der Dynamik des Spiels inspirieren lassen. Seien es die Leidenschaft der Spieler auf dem Rasen, die jubelnden Fans im Stadion, oder aber auch ganz persönliche Momentaufnahmen der Künstlerinnen und Künstler: Erinnerungen an den Fußball spielenden Vater, das kindliche Spiel am Strand und die Fan-Kneipe um die Ecke.
Anja Struck, Anke Gruss, Christian Hahn, Jakob Scheidt, Joan Stephan, Jonas Kötz, Katrine Buksted, Ralph Bühr, Silke Schröder, Ute Martens sowie Veit Suhrbier zeigen mit ihren Arbeiten, dass der Ball nicht nur rund ist und ein Spiel 90 Minuten dauert. In der Ausstellung kommen sie dem Geheimnis des Fußballs auf die Spur: der Fußball mit seiner Ästhetik und faszinierenden Dynamik, mit seinen Riten, Widersprüchen und Emotionen, mit seinem weitreichenden Einfluss auf das Leben und die Bedeutung für den Alltag – das hat die Kunstschaffenden inspiriert. Dabei herausgekommen sind die vielfältigsten Werke, mal dokumentarisch oder erzählend, mal witzig oder dramatisch.
Während sich Ralph Bühr in poetischen Schwarz-Weiß-Zeichnungen an den fußballspielenden Vater in den Nachkriegsjahren erinnert, setzt sich die junge Nachwuchskünstlerin Katrine Buksted ganz aktuell und humorvoll mit der Aufregung um das rosa Trikot auseinander. Anja Struck stellt die Fußballspieler und die Dynamik ihrer Bewegungen in den Mittelpunkt und inszeniert sie mit gezielter Unschärfe. Der international erfolgreiche Maler Christian Hahn würdigt die Rolle des Fußballs sogar mit einem Flügelaltar „Eden“: Fußball als anbetungswürdiges Paradies, das aber auch die eine oder andere Versuchung bereithält. Und Jonas Kötz, dessen Figuren für den öffentlichen Raum von Stade über Hamburg bis Flensburg über Deiche, in Kitas und sogar aus Kirchen blicken, hat gleich eine ganze Fußballmannschaft geschnitzt.
„Es besteht eine Verbindung zwischen Kunst und Fußball. Denn Fußball und Kunst sind Sprachen, die auf der ganzen Welt gesprochen und verstanden werden. Wir wollen zu Begegnungen zwischen Kunst und Fußball einladen, darüber Menschen zusammenbringen und für beides Begeisterung entfachen. Die Ausstellung richtet sich nicht nur an kulturell Interessierte, sondern an alle, die sich vom Fußball persönlich und emotional berührt fühlen“, sagt Kuratorin Meike Woermann.
Die Künstlerinnen und Künstler
Anja Struck (*1961) lebt und arbeitet in Lüneburg. Nach Studien bei Prof. Harald Duwe an der Muthesius Kunsthochschule Kiel und einem Studium der Kunstpädagogik an der Universität Lüneburg folgte eine Fortbildung bei Prof. Dr. Lüpertz an der Kunstakademie Bad Reichenhall. Sie stellt den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit und inszeniert ihn in weiten Landschaften und in Bewegungsabläufen durch eine gezielte Unschärfe, die Momente wie einen Schnappschuss einfängt.
Anke Gruss (*1970) lebt und arbeitet in Lüneburg. Nach einem Studium der Kunsttherapie in Bremen und langjähriger Tätigkeit als Trickfilmfigurenbauerin (u.a. bei der Sesamstraße) ist sie seit 2005 als freischaffende Malerin und als Dozentin (u.a. Alsterdammschule Hamburg, Kunsthochschule Dresden) und Autorin für Malerei tätig. In ihren stimmungsvollen Ölbildern, die urbane wie landschaftliche Motive zeigen, spielt die Darstellung von Licht und Bewegung eine prägende Rolle.
Christian Hahn (*1969) lebt und arbeitet in Hamburg. Nach einem Studium der Illustration studierte er Kunst an der HFBK Hamburg bei den Professoren Olav Chr. Jenssen und Werner Büttner. Neben seiner erfolgreichen künstlerischen Tätigkeit lehrt er seit 2010 als Professor für Malerei an der HAW Hamburg. Seine Werke befinden sich in musealen und privaten Sammlungen, darunter die Hamburger Kunsthalle, das Denver Art Museum (USA) und die Sammlung der Bundesrepublik Deutschland. Seine Arbeiten beinhalten komplexe Darstellungen von Räumen und Themen, oft collageartig aus einer Vielzahl von Fragmenten und Formen zu Erzählungen und einer vielschichtigen Wirklichkeit vereint.
Jakob Scheidt (*2002) lebt und arbeitet in Hamburg. Seit 2022 studiert er an der HAW Hamburg mit dem Schwerpunkt Malerei. In seinen meist großformatigen Arbeiten treffen figurative, geisterhafte Elemente auf wilde, sich auflösende Formen und Farben. Es entstehen rätselhafte Situationen zwischen Realität und Fantasie. Jakob Scheidt wird dieses Jahr erstmalig auf der NordArt vertreten sein.
Joan Stephan (*1959) lebt und arbeitet in Lüneburg. Nach ihrem Kunststudium mit Schwerpunkt Portrait in Zeichnung und Plastik an der HFBK in Hamburg hat sie neben ihrer freischaffenden Tätigkeit als Künstlerin viele Jahre als Dozentin im Bereich Fahrzeugdesign und als Lehrerin in Deutschland und Portugal gearbeitet. Heute widmet sie sich ausschließlich der Malerei. Der Mensch in modernen Lebenssituationen steht als Motiv im Mittelpunkt ihrer Arbeit.
Jonas Kötz (*1965) lebt und arbeitet auf der Elbinsel Krautsand. Seit seinem Studium zum Kommunikationsdesigner schreibt und zeichnet er Kinderbücher, von denen inzwischen über vierzig erschienen sind. Heute arbeitet er hauptsächlich als Bildhauer. Seine Skulpturen aus Eichenholz und aus alten Dalben aus dem Hamburger Hafen finden sich im öffentlichen Raum und als Kunst am Bau in ganz Norddeutschland. In ihrer Schlichtheit und mit ihren rundlichen Formen strahlen seine Figuren große Sympathie aus.
Katrine Buksted (*1998 in Dänemark) lebt und arbeitet in Hamburg. Aktuell studiert sie im Fachbereich Illustration an der HAW Hamburg. In ihren figurativen Bildern entwickelt sie durch kontrastreiche Form- und Farbkompositionen und humorvolle Elemente surreale Bildwelten, die assoziative Geschichten erzählen. Katrine hat 2023 den „add art Award“ für Nachwuchskunst verliehen bekommen.
Ralph Bühr (*1967) lebt und arbeitet in Seevetal. Nach dem Studium der Pädagogik, Psychologie und Soziologie arbeitet er seit 1997 als freischaffender Künstler und Musiker. Ralph Bühr zeichnet mit Bleistift oder Feder, oft auf altem Papier. In feinsten Linien, mal sparsam und reduziert, mal dicht schraffiert und von Textfragmenten begleitet, bringt er seine Motive zu Papier. Wie ein Geschichtenerzähler erschafft er so in seinen Zeichnungen kleine Welten und nostalgische Geschichten.
Silke Schröder (*1974) lebt und arbeitet in Glückstadt. Sie studierte Illustration an der HAW in Hamburg bei den Professoren Rüdiger Stoye, Almut Heise und Hinnerk Bodendieck. Bereits während des Studiums entwickelte sie ein Interesse an der Plein-Air Malerei und nahm u.a. an mehreren Symposien der Norddeutschen Realisten teil. Viele Ihrer oft kleinformatigen Bilder und Zeichnungen sind pittoreske und liebevoll wiedergegebene Alltagsszenerien.
Ute Martens (*1964) lebt und arbeitet in Hamburg. Sie studierte Illustration an der HAW Hamburg. Nach langjähriger Tätigkeit als Illustratorin, freier Portraitzeichnerin für das „Hamburger Abendblatt“ und Produktdesignerin widmet sie sich heute ausschließlich der freischaffenden Malerei. Ihre Arbeiten sind vom Realismus geprägt. Die Weite norddeutscher Landschaften und ihre Heimatstadt Hamburg zählen zu ihren Lieblingsmotiven, die sie erzählerisch und atmosphärisch verdichtet umsetzt.
Veit Suhrbier (*2002), lebt und arbeitet in Hamburg. Seit 2023 studiert er Illustration an der HAW Hamburg. Er nähert sich seinen Motiven sachlich und in einer reduzierten Bildsprache und fängt die Schönheit unauffälliger und doch vertrauter Orte des gewöhnlichen Stadtlebens ein.
Kunstgenuss auf Augenhöhe: Die Sammlung Block im Grand Elysée Hotel Hamburg
Mit fast 1.300 Gemälden, Aquarellen, Grafiken, Skulpturen und Fotografien ist die Sammlung Block im Grand Elysée Hotel Hamburg eine der bedeutenden Privatsammlungen gegenständlicher Kunst in Norddeutschland. In themenorientierten Dauerausstellungen werden über 850 Exponate in den Foyers und Restaurants, Veranstaltungsräumen sowie in den Hotelfluren und Suiten präsentiert.
Grand Elysée Hamburg
Mitten im Herzen Hamburgs liegt Deutschlands größtes inhabergeführtes Fünf-Sterne-Privathotel. Das Business- und Veranstaltungshotel ist ein Treffpunkt für Gäste aus aller Welt. Neben 510 großzügigen Zimmern, davon 18 Suiten, laden fünf verschiedene Restaurants, ein Café und zwei Bars sowie ein Wellnessbereich zu einem einmaligen Aufenthalt ein. Darüber hinaus bietet das Grand Elysée Hamburg den größten Ballsaal Norddeutschlands und insgesamt 30 individuell gestaltete Veranstaltungsräume.
Photo Credit: Galerie im Elysée / Barbara Kloth